Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Am 27. Januar gedenkt Deutschland der Millionen Menschen, die durch die Nationalsozialisten entrechtet, verfolgt, gequält oder ermordet wurden. Historischer Anlass für den Gedenktag ist die Befreiung des deutschen Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945 durch die Rote Armee. In Auschwitz waren etwa 1,1 Millionen Menschen ermordet worden. Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust wurde der 27. Januar von den Vereinten Nationen im Jahr 2005 erklärt.
In Ilvesheim wird auf zweifache Weise an die Verfolgten des Naziregimes erinnert.
Zum einen wurden auf unsere Initiative hin bisher 17 sog. Stolpersteine mit den Namen der Opfer verlegt, zum anderen wurden im Jahre 2010 vor der Gemeindebücherei 13 Sandsteinstelen (für 13 Opfer) in Form eines Fragezeichens installiert, neben einer Tafel mit der Frage eines der nach Gurs Deportierten an die Umstehenden: “Was haben wir euch denn getan?”
Gedenksteinprojekt Neckarzimmern
In Baden waren über 5.600 Menschen aus insgesamt 137 Gemeinden von der Deportation betroffen. Die meisten von ihnen lebten in Mannheim (über 2.000). In vielen der Gemeinden ist heute das Gedenken an den 22. Oktober 1940 Teil der kommunalen Erinnerungskultur.
Die Idee des Jugendprojektes in Neckarzimmern ist einfach. In jedem der Deportationsorte sollten Jugendgruppen oder Schulklassen sich mit der Deportationsgeschichte auseinandersetzen und zwei Gedenksteine gestalten. Der eine Stein bleibt in der Gemeinde und für ihn soll dort ein angemessener Standort gefunden werden, in Ilvesheim war dies der bereits vorhandene vor der Bücherei. Der andere Stein sollte Teil des zentralen Mahnmals in Neckarzimmern werden. www.mahnmal-neckarzimmern.de
Der Ilvesheimer Gedenkstein in Neckarzimmern trägt die Nr. 73 und war das Projekt der
Realschul-Abschlussklasse der Schule für Blinde und Sehbehinderte im alten Schloss Ilvesheim. Auch auf ihm steht die o.g. Frage, auch in Blindenschrift.
Die Abschlussklasse beschäftigte sich im Rahmen eines Geschichtsprojektes intensiv mit dem Thema „Jüdische Bürger in Ilvesheim während des Naziregimes“. Der Stein wurde vom Steinmetzmeister Detlev Kleineidam gefertigt und im Oktober 2015 in Neckarzimmern gesetzt.
Durch die Verbrechen des NS-Regimes verloren ca. 6 Millionen Jüdinnen und Juden auf grausamste Weise ihr Leben. Es ist wichtig, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit die Erinnerung an die Geschichte lebendig zu halten. Wir müssen uns Hass und Hetze, Rassismus und Antisemitismus mit aller Kraft entgegenstellen. Der Antisemitismus ist da und leider mitten unter uns!

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