Zur Erinnerung an die Reichspogromnacht hat sich unsere Landtagsabgeordnete Fadime Tuncer in den vergangenen Tagen auf den Weg gemacht, um Menschen zu gedenken, die im Wahlkreis gelebt haben und Opfer der Massenermordungen geworden sind oder fliehen mussten. Gemeinsam mit Michael Haug, Kreisvorsitzender und Grüner Gemeinderat in Ilvesheim, hat sie u.a. die drei Stolpersteine der Familie Hammel, die im letzten Jahr an der Schloss-Schule der Inselgemeinde verlegt wurden, gereinigt. Der Familie war 1936 gerade noch rechtzeitig die Flucht nach Palästina gelungen.
“In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden in Deutschland mehr als 1000 Synagogen und jüdische Geschäfte zerstört und überfallen. Unzählige jüdische Menschen wurden in dieser Nacht ermordet.
Der 9. November 1938 stellt einen der dunkelsten und tiefsten Tage in der deutschen Geschichte dar. Vorher wurden Jüdinnen und Juden offen diskriminiert und ausgegrenzt, jetzt wurden sie gewaltsam verfolgt und ermordet. Es war erst der Anfang von unfassbaren Verbrechen an unschuldigen Menschen in Europa.
Es ist unsere gesamtgesellschaftliche Aufgabe dieses dunkle Kapitel in der deutschen Geschichte aufzuarbeiten. Dies tun wir, indem wir immer wieder an diese schrecklichen Verbrechen erinnern und der unschuldig Verstorbenen gedenken.

Es darf keinen Raum für Antisemitismus in unserer Gesellschaft geben – nie wieder!
Das größte Mahnmal Europas an die Verbrechen des Nationalsozialismus sind die Stolpersteine. Über 75.000 Stolpersteine wurden in ganz Europa verlegt, um an die Menschen zu erinnern, die dort gelebt und gearbeitet haben und am Ende verfolgt, ermordet und deportiert wurden.
Wir können der Verstorbenen und geflüchteten Menschen gedenken, indem wir immer wieder die Stolpersteine säubern und so die Erinnerungen wachhalten.
Ich möchte auch dazu ermutigen, die Stolpersteine in direktem Lebensumfeld bewusst wahrzunehmen und die damit verbundenen Erinnerungen an die Menschen mit ihrem Namen wachzuhalten: den Stolpersteinen immer wieder neuen Glanz zu geben, damit sie auch im Alltag ein Mahnmal an die Verbrechen des Nationalsozialismus bleiben.” Aus der Presseerklärung von Fadime Tuncer MdL