Zweite Stolpersteinverlegung in Ilvesheim

Anlässlich des 81. Jahrestages der Deportation der Juden nach Gurs wurden am 22.10.2021 erneut Stolpersteine in Ilvesheim verlegt. An drei Stellen im Ortsgebiet (Schlossstr. 16 – Apotheke, Pfarrstr. 10 und Schlossstr. 23Schloss) haben Mitarbeiter des Bauhofes insgesamt 9 messingfarbene Gedenksteine in den Boden eingelassen.

Das Ziel des Projektes ist es, die Namen der Opfer zurück an die Orte ihres Lebens zu bringen. Deshalb lasen nach der Begrüßung durch Bürgermeister Andreas Metz verschiedene Jugendliche jeweils die biografischen Daten der ehemaligen jüdischen Mitmenschen vor. Moritz Kaufmann, Rosa Kaufmann, geb. Nußbaum, Esther Else Kaufmann, Irma Henriette Kaufmann, Regine Kaufmann, verehelichte Hochstädter und ihr Sohn Ernst Hochstädter, Auguste, Herbert und Jakob Hammel waren Menschen, die mitten in Ilvesheim lebten und arbeiteten. Die Großnichte von Regine Hochstädter, Frau Marilyn Corrie, war extra für die Veranstaltung aus London angereist. Sie sprach ein paar Worte zu ihrer Familie. Nach ihrer Großtante wurde auch das Regine-Kaufmann-Haus, ein Pflegeheim in Ilvesheim benannt.

Der Historiker und Mitarbeiter des MARCHIVUMs Mannheim Markus Enzenauer hatte die Daten aller Personen im Vorfeld sorgfältig recherchiert. In einem kurzem Vortrag stellte er die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Ilvesheim dar.
Die Verlegung der STOLPERSTEINE, bei der auch unser Landtagsabgeordneter Uli Sckerl anwesend war, ist ein wichtiges Signal gegen das Vergessen, gerader in einer Zeit, in der der Rechtsextremismus wieder erstarkt.
Musikalisch wurde die Veranstaltung Luna Loßdörfer und Daniel Schlecht (Altsaxophon)
und Marlene Edler und Christian Krämer (Querflöte) würdevoll umrahmt.
Wir danken allen, die diese Veranstaltung möglich gemacht haben, besonders Anneliese, Leo, Emma, Johanna und Valentin für das Lesen der Texte, Bürgermeister Andreas Metz, Markus Enzenauer, den Mitarbeitern des Bauhofes, Frau Marilyn Corrie, den Musizierenden, den Spenderinnen und Spendern, Uli Sckerl MdL, den Vertretern der Schloß-Schule, den Vertretern/innen der Parteien, Kirchen und Vereinen sowie allen Gästen.

Texte von Markus Enzenauer

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