Artenvielfalt: Unsere Blühwiese

Artenschutz geht uns alle an, denn der Verlust der Artenvielfalt bedroht unser aller Lebensgrundlage. Etwa ein Viertel aller bekannten Tier – und Pflanzenarten sind derzeit vom Aussterben bedroht.

Hier vor Ort können wir unmittelbar vor allem einen Rückgang bei Insektenpopulationen feststellen. Es gibt immer weniger Bienen, Hummeln und Co.

Die Probleme, die daraus resultieren sind gravierend. Denn Bienen sind ja schließlich nicht für unsere Honigproduktion auf dieser Erde. Sie und andere Insekten bestäuben unsere Nahrungspflanzen und vor allem Wildpflanzenarten, die sich nur so vermehren können.

Doch inzwischen haben es Bienen, Schmetterlinge und Co. immer schwerer genügend Nahrung zu finden und so ihr Überleben und das ihrer Nachkommen zu sichern.

Das liegt zum einen natürlich an der unökologischen Landnutzung durch die Landwirtschaft. Der Einsatz von Pestiziden schädigt das Nervensystem der Insekten oder tötet sie, in Monokulturen finden sie nicht genügend abwechslungsreiche Nahrung, immer mehr natürliche Blühwiesen verschwinden durch immer exzessiveren Landbau. Auch der Klimawandel und Schadstoffe der Industrie machen den Insekten das Leben schwer.

Doch auch durch unser Verhalten hier vor Ort, haben Bienen und Hummeln es nicht leicht. Immer häufiger sieht man Schottergärten, die den Insekten keinerlei Nahrung, Rückzugs- und Brutmöglichkeiten bieten und exotische Zierpflanzen, mit denen die Bienen leider nichts anfangen können.

Wir sind aktiv geworden und haben im Gartengässl (neben der Rampe auf den Sommerdamm) ein Stück von der Gemeinde zur Verfügung gestellte Grünflache in eine artenreiche Blühwiese umgewandelt. Dort wachsen nun Borretsch, Sonnenblumen, Phazelie, Katzenminze, Löwenzahn und vieles mehr und die Insekten sind fleißig am Nektar sammeln und bestäuben.

Falls auch Sie nun etwas tun möchten, um zum Erhalt der Artenvielfalt beizutragen, hier ein paar Tipps:

1. Pflanzen Sie heimische bienenfreundliche Pflanzen (Blumen, Sträucher, Obstbäume, …) in Ihrem Garten oder auf dem Balkon. Heimische Pflanzen sind perfekt an die Gegebenheiten und das Klima vor Ort angepasst und brauchen daher auch weniger Pflege und Pestizideinsatz.

Für Bienenwiesen gibt es bereits spezielle fertige Mischungen.

2. Verwenden Sie keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel in ihrem Garten.

3. Die Lichtverschmutzung im Garten sollte minimiert werden.

4. Wildblumen nicht abpflücken. Beim Pflücken von Beeren, Pilzen und Blumen nur kleine Mengen pflücken und etwas für die Insekten und andere Tiere übrig lassen.

5. Hängen Sie doch ein Insektenhotel auf. Kann man super selbst basteln oder käuflich erwerben.

6. Außerdem können Sie den Insekten, gerade in so regenarmen Zeiten wie jetzt, einen Untertopf mit Wasser und eventuell ein paar Steinen (damit die Bienen nicht ertrinken) zum Trinken hinstellen. Darüber freuen sich im Übrigen natürlich auch Vögel.

7. Lassen Sie im Winter ruhig ein paar vertrocknete Pflanzenstängel stehen, Insekten lieben ein wenig Unordnung im Garten. In Stein- oder Gehölzhaufen finden Insekten Rückzugs- und Nistmöglichkeiten.

8. Kaufen Sie saisonal, und regional und Bio, so können Sie durch Ihr Konsumverhalten den Einsatz von Pestiziden einschränken. Denn auch hier gilt: die Nachfrage regelt das Angebot.

Ganz nebenbei profitieren wir dadurch von weniger Nitrat im Boden, weniger Chemikalien im Grundwasser und letztendlich von gesünderen, sichereren Lebensmitteln.

9. Saft von Streuobstwiesen kaufen, denn Streuobstwiesen sind ein idealer Lebensraum für Insekten und daher unbedingt unterstützenswert.

Für mehr Infos schauen Sie gerne auch bei Naturschutzverbänden wie etwa dem NABU vorbei!