Bewegende Kundgebung für Demokratie und Vielfalt

Was für ein Fest! Am vergangenen Samstag hatte ein breites Bündnis aus Vereinen, Parteien und Initiativen der Ladenburger Gesellschaft zur Demonstration aufgerufen. Im Rahmen der bundesweiten Protestwelle setzte nun auch die Römerstadt ein beeindruckendes Zeichen für Zusammenhalt und demokratisches Engagement. Die zahlreichen Teilnehmenden, darunter viele Ilvesheimerinnen und Ilvesheimer, machten sich mit guter Laune und bunten Schildern stark für Menschlichkeit und gegen Ausgrenzung. Auch unser Ortsverband reiste tatkräftig aus Ilvesheim mit Bus und Fahrrad in die Nachbargemeinde.

Die Demonstration startete an der Bleiche unterhalb der Stadtmauer, am „Ort der Menschenrechte“ und führte durch die Altstadt zum Marktplatz. In unmittelbarer Nähe zum Denkmal an die deportierten jüdischen Mitmenschen fand die Kundgebung statt.

Die Veranstaltung war so bunt wie das Publikum: Gerahmt von musikalischen Beiträgen sprachen unterschiedlichste Vertreter:innen. Bürgermeister Stefan Schmutz und der Verein Ladenburg Integration Aktiv Int.Akt. warben für Ladenburg als Stadt der Vielfalt. Jugendgemeinderat Victor Lehrian und die Schülervertretungen sprachen sich für demokratische und pluralistische Werte aus, die ihnen schon früh beigebracht werden. Zeichen des Miteinanders setzten auch die verschiedenen Religionsgemeinschaften in einer gemeinsamen Rede sowie der Sportverein ASV. Aus der Perspektive einer Afrodeutschen, die direkt von den Plänen der Remigration betroffen wäre, erzählte Bestsellerautorin Brokowski-Shekete von ihrer Heimat Deutschland.

In allen Reden war spürbar: Für menschenverachtende, spalterische Ideologien ist hier kein Platz. Alle Menschen in Ladenburg und dem Rhein-Neckar-Kreis gehören hierher und sind willkommen – egal welcher Hautfarbe, Herkunft oder Religion. Wir sind eine bunte Gesellschaft und stehen trotz aller Unterschiede zusammen für Demokratie.  

Mehr als 1300 Menschen waren dem Aufruf gefolgt, darunter Familien, Ältere, Schüler:innen und Berufstätige. Für viele war es die erste Demonstration – schön, dass es den Ladenburger Organisator:innen gelungen ist, einen so wunderbaren Rahmen für dieses gemeinsame Anliegen zu schaffen. So klingt der Wunsch des Protestsongs nach, der am Ende gemeinsam von allen Teilnehmenden auf dem Marktplatz gesungen wurde: „We’ll walk hand in hand.“ Das macht Mut für die Zukunft!

Zu hoffen bleibt nun, dass dieses Engagement anhält und unsere vielfältige Gesellschaft stärkt. 

Die größte Demonstration steht uns noch bevor, wenn am 9. Juni 2024 in den Kommunal-, Kreistags- und Europawahlen über die gesellschaftliche Entwicklung der nächsten Jahre entschieden wird. In diesem Sinne wünsche ich mir noch viele Zeichen aus der Mitte unserer Gemeinden – für eine demokratische und gemeinsame Zukunft!

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