Hitzeaktionsplan

Die Hitze hat uns in diesem Jahr schon früh im Griff. Die Daten des Deutschen Wetterdienstes zeigen seit den 1970er Jahren eine Zunahme von Hitzewellen in Deutschland, die häufiger auftreten, länger und intensiver werden. Demnach werden urbane Ballungsräume besonders betroffen sein. Extrem heiße Sommer in Deutschland sind in der Konsequenz in den kommenden Jahren – wie bereits in den Jahren 2003, 2018, 2019 und 2022 – vermehrt zu erwarten. Selbst bei einem schwachen ⁠Klimawandel bleibt die Gefährdung der menschlichen Gesundheit durch Hitzeereignisse und Sonneneinstrahlung bestehen.
Um die Gesundheit des Menschen zu schützen, müssen Präventionsmaßnahmen auf verschiedenen Ebenen initiiert werden. Die Maßnahmen in sog. Hitzeaktionsplänen variieren von Kommune zu Kommune – jeder Plan muss ortsspezifische Gegebenheiten berücksichtigen und entsprechende Lösungen finden. Etwa durch neue Konzepte der Stadtgestaltung und Bauleitplanung oder Maßnahmen für mehr Stadtgrün.
Aber auch kurzfristig muss die Gemeinde für Abkühlung sorgen. Darum soll mehr Grün und Schatten geschaffen werden, zum Beispiel mit einem so genannten “mobilen grünen Zimmer”. Das ist ein Anhänger mit begrünten Wänden, der an wechselnden Orten in der Kommune aufgestellt wird. Oder durch mehr Bäume und Sträucher, Dach- und Fassadenbegrünungen oder Brunnen mit Wasserspielen. Außerdem braucht es zusätzliche Verschattungselemente im öffentlichen Raum, zum Beispiel Sonnensegel, die über Straßen oder Plätze gespannt werden. Auch Pflanzenkübeln mit großen Büschen und Sträuchern könnten für den Übergang nützlich sein. Wir müssen einfach alles im Bestand tun, damit sich Orte weniger aufheizen und attraktiv bleiben. Auch öffentliche Trinkwasserspender tragen dazu bei, mit der Hitze besser fertig zu werden.
Entscheidend ist, dass das Wissen um den Zusammenhang von Hitze und Gesundheit Alltagswissen wird und jede und jeder befähigt wird, sich und andere zu schützen. Denn mit wenigen und einfachen Verhaltensregeln im Alltag können wir dafür sorgen, dass wir alle gut durch den Sommer kommen.
Grundsätzlich gilt bei Hitze: Ausreichend trinken, körperlich anstrengende Aktivitäten in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegen, die Wohnung wie sich selbst möglichst kühl halten und im Freien Sonnenschutz verwenden. Bei plötzlichen gesundheitlichen Beschwerden sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden.
Wir hoffen sehr, dass Ilvesheim mit dem neuen Bürgermeister Thorsten Walther bald auch einen Hitzeaktionsplan erhält und konkrete Maßnahmen umgesetzt werden.

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