Etatberatungen im Gemeinderat

Letzten Donnerstag wurden im Gemeinderat die Anträge aus den Fraktionen zum Haushalt diskutiert:

Aus dem vorläufigen Rechnungsergebnis des Haushaltes 2022 geht hervor, dass 260.000 € Personalbudget nicht genutzt wurden. Grund dafür war, dass Stellen nicht besetzt werden konnten. Ein ernstes Problem, denn so kann die Gemeinde ihre Aufgaben nicht wie geplant abarbeiten bzw. die Beschäftigten müssen die nicht besetzten Stellen auffangen. Besonders schwierig ist die Situation im Bauhof der Gemeinde: gelernte Handwerker zu finden ist fast unmöglich. Nicht nur andere Gemeinden buhlen hier um das Fachpersonal, sondern auch zahlreiche private Betriebe. Die Gehälter im Bauhof sind dabei eher niedrig.

Daher haben wir beantragt Beschäftigten im Bauhof, die eine abgeschlossene Berufsausbildung haben, eine Zulage von 150€ monatlich zu bezahlen. Weiter haben wir beantragt eine Werberprämie zu bezahlen, wenn Beschäftigte unserer Gemeinde einen qualifizierten Mitarbeitenden erfolgreich auf unsere ausgeschriebenen Stellen vermitteln. Wir halten das für eine angemessene Lösung, um Arbeitsplätze in der Gemeinde attraktiver zu machen. Das ungenutzte Personalbudget macht deutlich: Ilvesheim muss hier handeln!

Um so verheerender ist das Signal, dass andere hier keine Priorität sehen.
Werberprämien und Zulagen sind absolut übliche Mittel auf dem Arbeitsmarkt. Áuch die Gemeinde steht im Wettbewerb um gute, engagierte Arbeitskräfte.

Die Abstimmung zu unseren Anträgen haben wir verloren. Bürgermeister Metz sieht den öffentlichen Dienst nicht in einem Wettbewerb und warb für ein Nein, das leider auch eine Mehrheit fand.

Bereits vor der Coronazeit war die Schulsozialarbeit an der Friedrich-Ebert-Grundschule für 360 Schüler in 16 Klassen lediglich mit einer halben Stelle ausgestattet. Neben Einzelfallhilfe und der Beratung von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Problemlagen (z.B. Scheidung der Eltern) sollte der Schwerpunkt von Schulsozialarbeit vorwiegend auf präventiven Angeboten für ganze Klassen liegen. Dies umfasst beispielsweise die Vermittlung von gewaltfreier Kommunikation oder Mobbing-Prävention.

Im Zuge der Corona-Pandemie hat die Einzelfallhilfe leider deutlich zugenommen, sodass immer weniger Zeit für präventive Arbeit bleibt. Die Schulsozialarbeit stößt dabei zeitlich an ihre Grenzen. Daher haben wir beantragt, das Angebot der Gemeinde um 5 Stunden wöchentlich zu erhöhen.

Auch dieser Antrag wurde leider abgelehnt. Die Schülerinnen und Schüler werden also in nächster Zukunft keine zusätzliche Unterstützung erhalten.

Wir hoffen, dass die aufgezeigten Probleme dennoch Ernst genommen werden. Gerne möchten wir weiterhin konstruktiv nach gemeinsamen Lösungen für unsere Gemeinde suchen.

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