Vergangenen Samstag war Bundestagsabgeordnete Dr. Franziska Brantner, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, auf der Kreisversammlung der Grünen zu Gast. Dementsprechend voll war es im alten Anbau der Turnhalle in Hirschberg – 50 Mitglieder und Interessierte waren gekommen, um sich über das Thema Versorgungssicherheit im Winter auszutauschen.
Franziska Brantner eröffnete den Vortrag mit einem kurzen Abriss über die Entwicklung: Leere Gasspeicher im letzten Herbst und der erneute Angriff auf die Ukraine, gefolgt von Sanktionen gegen Russland hätten die aktuelle Energiekrise hervorgerufen. Dem sehr zügig verabschiedeten Gasspeicherbefüllungsgesetz sei es zu verdanken, dass mittlerweile wieder 90% der Speicher gefüllt sind. Entschlossenes und selbstbewusstes Handeln stellt sie dabei in den Vordergrund – Dabei sei auch jeder und jede Einzelne von uns gefragt, seinen und ihren Beitrag bei der Einsparung von Energie zu leisten.
Sie führt aber auch aus, dass sich die Anstrengungen der Bürgerinnen und Bürger bereits in einem gesunkenen Verbrauch bemerkbar machen. Es gelte, dieses Engagement gemeinsam über die kommenden Monate aufrecht zu halten.
Trotzdem führen die hohen Preise und die knappe Versorgungslage verständlicherweise zu Unsicherheit und Sorgen in der Bevölkerung. “Die kurzfristige Energiekrise ist außerdem umso dramatischer, da sie gemeinsam mit der langfristigen Klimakrise zusammentrifft”, so Brantner. Die Lösungen und Antworten auf beide Krisen, kurzfristig wie langfristig, seien aber dieselben: Der massive Ausbau von erneuerbaren Energien und die Diversifizierung in unseren Energieimporten.
Vier Aspekte führt sie daher als wesentlich auf, um sicher durch diese Krisen zu kommen:
Die Preissenkung: Aktuell wird an einer Strompreisbremse gearbeitet. Langfristig müsse die Kopplung zwischen Gas- und Strompreisen überdacht werden.
Die Entlastungen: Ein 70 Mrd. starkes Entlastungspaket für Unternehmen wurde bereits verabschiedet. Nun soll ein garantierter Gasgrundbedarf zu bezahlbarem Preis die Haushalte unterstützen.
Das Energiesparen: Aktuell werden schon 7% Energie in Deutschland eingespart, das wirkt sich natürlich positiv auf den Füllstand der Gasspeicher aus.
Die Transformation: Krisenmanagement und Klimaschutz verfolgen das gleich Ziel – mehr erneuerbare Energien!
Bevor die Staatssekretärin aber auf die vielen Fragen zu Bürokratieabbau, Fachkräftegewinnung, Streckbetrieb und europäischen Lösungen einging, kam sie zu einem tröstlichen Fazit:
„Ich hätte nie gedacht, dass erneuerbare Energien ohne staatliche Subventionen mal die billigste Option der Energieversorgung sein werden. Das macht auch Hoffnung, dass wir am Ende eine nachhaltigere und resilientere Wirtschaft haben und die Klimakrise abdämpfen können,“ so Brantner.
Bild: Michael Haug, Fadime Tuncer, Franziska Brantner (von links)
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