Stauden statt Steine

Vor kurzem traf sich zum ersten Mal die “Gemeindeinitiative für Wildtier- und Insektenschutz”, die durch Anträge der Grünen, der CDU und der SPD ins Leben gerufen wurde. Vertreter*innen der Verwaltung, des Gemeinderats, von Vereinen, Landwirte sowie der Schäfer und der Jagdpächter diskutierten darüber, wie der Bestand von Insekten, aber auch von Wildtieren in Ilvesheim gefördert werden könnte. Dabei wurde überlegt wie, wo und mit welcher Förderung die Landwirte Blühstreifen anlegen können. In Ladenburg gibt es schon entsprechende Flächen, die als Vorbild für Ilvesheim dienen könnten. Eine kleine Blühwiese haben wir Grünen ja schon vor Jahren am Dammaufgang zum Rewe angelegt und und mit einer Informationstafel versehen.

Als weiteren für uns sehr wichtigen Themenbereich wurde über die Gestaltung von privaten Vorgärten diskutiert. Leider wurden in den letzten Jahren immer mehr Schottergärten angelegt, obwohl dies nach dem Landesnaturschutzgesetz vom Sommer 2020 eindeutig verboten und auch schon vorher unzulässig gewesen ist. Sie sind in Mode gekommen, weil sie als pflegeleicht gelten, sie dürfen aber nicht fälschlicherweise mit ökologisch wertvollen echten Steingärten verwechseln werden. Diese sind mit der Erde verbunden und bilden natürliche Felslebensräume. Sie bieten Lebensraum für Wildpflanzen, Eidechsen, Insekten und Spinnen.

Schottergärte sehen nicht nur hässlich aus, auch aus ökologischen Gründen ist dringend davon abzuraten. Durch die Sperrfolie kann kein Regenwasser versickern, es fließt in die Kanalisation und fehlt im Grundwasser. Schon jetzt haben wir gravierende Wasserprobleme. Im Sommer staut sich die Hitze in den Steinen und beeinflusst das Mikroklima zwischen der Bebauung. Nicht nur die Menschen, auch Vögel und Insekten vertragen die Hitze schlecht. Auch findet kein Vogel zwischen dem leblosen Schotter einen Wurm. Es ist sicher viel Überzeugungsarbeit notwendig, um die Bürgerinnen und Bürger von Ilvesheim für einen naturnahen Garten mit ungefüllten Stauden, blühenden Kräutern zu gewinnen, aber jede noch so kleine Fläche hilft dem Überleben der Insekten dabei besonders den Wildbienen. Darüber soll in themenspezifischen Kleingruppen weiter diskutiert und Maßnahmen entwickelt werden. Da auch auf dem Friedhof immer mehr Gräber mit Steinen eingedeckt werden, kann hier die Gemeinde mit gutem Vorbild voran gehen und ein Verbot von Schottergräbern erlassen.

Stadtradeln 2022 – Das Green Team macht wieder mit: Wer Lust hat mit zu radeln, kann sich hier anmelden. Wir freuen uns über alle Radler*innen.

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