Liebe grüngesonnene IlvesheimerInnen,
mutlos. Mutlos und uninspiriert nenne ich die Wahl der Trasse für den Radschnellweg. Hier haben sich Befürworter eines hübschen Radweges durchgesetzt. Zudem wurde wohl der Ärger der Anwohner Feudenheimer/Goethestraße gefürchtet, deren Parkmöglichkeiten mit einem mutigeren Ansatz eingeschränkt worden wären. Zu Jahresbeginn stellte der Bürgermeister die Frage, wie viel Raum wir in der Zukunft den Autos im Ilvesheimer Ortsbild geben wollen. Wenn das die Antwort ist, behält das Auto denselben Stellenwert und die Verkehrswende bleibt eine Worthülse.
Immer wieder wird in Ilvesheim von allen Fraktionen das Wohl der Kinder in den Vordergrund gestellt. Wer glaubt bitte, dass die Kinder aus dem Mahrgrund diesen Umweg fahren werden, um in die Schule zu kommen? Sie werden auch weiterhin die Feudenheimer nutzen.
Die Goethestraße hätte als Fahrradstraße eine echte Verkehrsberuhigung erfahren können, was für Senioren und Kindergarten-Nutzer die Situation entschärft hätte. Die Option auf einen Kreisverkehr, gefördert durch Landesmittel, um die gefährliche Brückenabfahrtskreuzung zu entschärfen, dürfte jetzt auf lange Zeit hintan gestellt sein.
Es stand zu lesen, dass es erhebliche Eingriffe in die Natur der jetzt gewählten Trasse geben wird. Das war bei den Auswahlkriterien ein deutlicher Negativpunkt, auch in den Gesprächen mit den Planern bei der Begehung, an der ich teilgenommen habe. Viele Büsche und Bäume werden weichen müssen, damit man am Kanal Fußgänger und Radfahrer auf der nötigen Breite unterbekommt. Trotzdem wird nun diese Variante gewählt.
Der Radschnellweg ist eine Straße für Pendler, nicht für Ausflügler mit möglichst hübscher Strecke. Hier soll Fahrradverkehr als Alternative zum Auto gefördert werden. Ich bezweifle, dass bei denen, die in Ilvesheim die Trassenführung am Kanal gepusht haben, viele Radpendler dabei sind. Bestenfalls ist das Fahrrad eine Freizeitbereicherung. Die eigentliche Zielsetzung ist jetzt jedenfalls nicht erreicht. Im Deutschunterricht würde man sagen: am Thema vorbei.
Eine volle, abgeschlossene Radspur auf der Feudenheimer, Kreisverkehr und dann als Fahrradstraße durch die Goethestraße – das wären neu gesetzte Prioritäten und ein mutiger Weg in die Zukunft gewesen.
Daher sage ich sage, mutlos und uninspiriert.
Ihre und eure Sarah Nick-Toma
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