Wussten Sie schon?

Es gibt viele Gründe seinen Fleischkonsum zu reduzieren. GÜLLE ist einer davon.

In Deutschland fällt täglich die Gülle von ca. 27 Millionen Schweinen und 12 Millionen Kühen an. Das sind pro Jahr ca. 140 Millionen Kubikmeter Gülle durch die Fleischproduktion. Was früher so wertvoll für die Bauern war, ist heute aufgrund der enormen Mengen Sondermüll. Hinzu kommt, dass Bauern ohne Tierhaltung Geld damit verdienen, dass sie Gülle aus Ländern importieren, die strengere Vorschriften haben als wir, zum Beispiel den Niederlanden.

Die Gülle verseucht unser Trinkwasser zum einen durch das enthaltene Nitrat. Unser Trinkwasser ist zwar noch immer sehr gut, aber dafür muss immer tiefer gebohrt werden und das Grundwasser stärker vermischt werden. Wenn sich an der Agrarpolitik nichts ändert, könnte der Wasserpreis um bis zu 60% steigen. Des Weiteren kommen die Schäden durch die in der Gülle enthaltenen multiresistenten Keime dazu. 13 von 19 Proben enthielten Bakterien die gleich gegen mehrere Antibiotikagruppen resistent waren. Pro Jahr werden 700 Tonnen Antibiotika in der Tiermedizin eingesetzt. In der EU sterben jährlich 33.000 Menschen an den Folgen von Antibiotikaresistenzen. Durch Regen werden die Düngerrückstände in den Ackerböden ausgewaschen, in die Flüsse gespült und gelangen so ins Meer. Das führt schlussendlich zu Sauerstoffarmut und dadurch zu toten Zonen in Küstennähe, zum Beispiel in der Flensburger Förde oder in der Eckernförder Bucht.

Immer noch werden 58 Millionen Euro an Agrarsubventionen verteilt. Der größte Teil davon pauschal pro Hektar, egal wie umweltfreundlich oder -schädlich die Flächen bewirtschaftet werden. Das kostet jeden EU-Bürger pro Kopf und Jahr 114 Euro. Hinzu kommen für jeden von uns die Kosten für Umwelt- und Gesundheitsschäden und nicht zu vergessen für mögliche Strafzahlungen an die EU. Denn diese hat Deutschland 2016 wegen der überschrittenen Nitrat-Grenzwerte verklagt. Wenn sich an unserer Politik nicht grundlegend etwas ändert drohen milliardenhohe Strafzahlungen.

Es gibt Lösungen, für die sich zum Beispiel Greenpeace einsetzt: die Zahl der Nutztiere an die Fläche koppeln, strengere Düngevorschriften, bessere Haltung, kurz gesagt keine Tierfabriken mehr. Und jeder von uns kann bei sich anfangen und seinen Fleischkonsum reduzieren!

/Christa Reis-Rosenauer

 

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