Am 4. Juli 2018 hatte die Gemeinde zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Kombibad eingeladen. Die Planer stellten den Vorentwurf vor, bei dem sie sich nach ihren Angaben streng an die Vorgaben der Gemeinde gerichtet hätten. Bei der jetzigen Planung gibt es einen Eingang für beide Bäder an der gleichen Stellen wie bisher, auch wenn beide Bäder getrennte Bauwerke sind. Dies führte gleich zur Frage des Eintritts. Egal, welches Bad man benutzen möchte, der Eintritt ist gleich hoch. Der Baumbestand soll erfreulicherweise weitestgehend erhalten und ein Blockheizkraftwerk gebaut werden. Solarthermie zur Erwärmung des Wassers ist denkbar. Die Fassade des Hallenbades kann großflächig geöffnet werden. Ein Kiosk ist eingeplant. Leider gibt es weder Sprungturm noch Rutsche. Das Bad soll nach der bisherigen Kostenschätzung ca. 14,5 Mio. Euro kosten und bis 2021 fertig sein. In der folgenden Fragerunde ging es u.a. darum: Wie soll zukünftig das Schulschwimmen organisiert werden? Sind die Transportkosten von Schule zum Bad schon in die Betriebkosten mit eingerechnet? Gibt es überhaupt genug Lehrer, die Schulschwimmen anbieten können? Wie sieht die Aufsichtspflicht bei 2 Bädern aus? Wird mehr Personal benötigt? Sind die zusätzlichen Kosten für eine Rutsche bzw. einen Sprungturm ermittelt worden? Wie wird mit der Druckwasserproblematik (Nähe Neckar) umgegangen? Als eigentliches Problem wird nur angesehen, wenn es während der Bauphase viel regnet und Wasser abgepumpt werden müsste. Dies könnte zu erheblichen Mehrkosten führen. Ansonsten würde einfach eine stärkere Bodenplatte ausreichen. Weder Hallenbad noch Freibad werden als gut angesehen. Immer könne es zu einer Konkurrenzsituation zwischen Nichtschwimmern und Schwimmern kommen. Für Jugendliche ist das Angebot überhaupt nicht attraktiv. Selbst die DLRG hält das Bad als für die Ausbildung nicht optimal nutzbar. Die meisten Fragen befassten sich aber mit dem Thema „Können wir uns die Bäder überhaupt leisten?“ Seit dem Bürgerentscheid sind die prognostizierten Kosten um ca. 50% gestiegen. Woher soll das Geld kommen? Wird es dann eventuell Einschränkungen bei anderen Einrichtungen geben? Bei einer Kreditaufnahme müssen Zins und Tilgung geleistet werden – wovon? Trotz einer Zuführung zum Vermögenshaushalt ist das Vermögen der Gemeinde drastisch gesunken. Hier wird deutlich, dass ein Problem, nämlich zu wenig Geld für den Bau des Kombibades in der Rücklage, nur mit einem anderen Problem, wie zahle ich den Kredit über Jahre hinweg zurück, vertauscht wird. Bereits vor drei Jahren hat die BI Ilvesheim-geht-baden die Abschmelzung des Vermögens prognostiziert. Genauso wie es leider gekommen ist. Die Bäder werden immer ein Zuschussbetrieb der Gemeinde sein und wenn es den politischen Willen gibt, das Kombibad zu bauen, dann muss auch fairerweise genau dargelegt werden, wie die Finanzierung bis zum Ende erfolgen soll und welche Konsequenzen es auf die anderen freiwilligen Leistungen haben könnte.
Am Ende der Veranstaltung konnten die Bürgerinnen und Bürger im direkten Gespräch mit den Planern Änderungsvorschläge machen. Es bleibt abzuwarten, welche Vorschläge Eingang in den Entwurf finden werden. Denn die meisten Maßnahmen waren mit Mehrkosten verbunden, die ja auf keinen Fall gewünscht sind.
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