Neujahrsempfang der Bergsträßer Grünen

Die Bergsträßer Grünen hatten am Sonntag zum 4. Mal zu einem Neujahrsempfang eingeladen. Rund 120 Gästen feierten einen sehr stimmungsvollen Jahresauftakt in Schriesheim.

Mit dabei: Der stellvertretende  Fraktionsvorsitzende und parlamentarische Geschäftsführer der Landtagsfraktion Uli Sckerl, die Bundestagsabgeordnete Dr. Franziska Brantner und als Gastrednerin Staatsrätin Gisela Erler. Die musikalische Umrahmung erfolgte durch das bekannte Saxofon-Quartett „Saxophonia“ mit schwungvollen Einlagen. Durch die Veranstaltung führte Fadime Tuncer, Vorsitzende der Kreisgrünen, die auch Bürgermeister Höfer begrüßen durfte und mit der Veranstaltung den Wahlkampf für die Landtagswahl 2016 einläutete.

Zu Beginn wies Frau Tuncer darauf hin, dass das Jahr 2015 geprägt war von Terror, Mord, Flucht. Lange Zeit wäre nur die Versorgung der Flüchtlinge im Blick gewesen wäre und zu wenig die Fluchtursachen. „Wir müssen global denken und lokal handeln,“ so Fadime Tuncer. Und in Hinblick auf die widerwärtigen Ereignisse in Köln: „Wie zivilisiert ein Land ist, sieht man, wie es seine Frauen behandelt.“ Sie verlangt ein hartes Eingreifen ohne wenn und aber und eine bessere Verteidigung der Rechte von Kindern und Frauen. Allerdings dürften nun nicht alle Flüchtlinge in eine Schublade gesteckt und nicht alle zu Tätern gemacht werden.

Auch Dr. Franziska Brantner MdB griff in ihrer Rede die Vorkommnisse in Köln auf. Sie hält eine schonungslose Debatte um patriachale Strukturen in Deutschland und eine Änderung im Sexualstrafrecht für notwendig. „Ein NEIN ist ein NEIN“. Ein besonderes Anliegen ist für sie, als ehemalige Europaabgeordnete, auch die Europapolitik. Es ginge heute nicht mehr darum, Europa nur zu verteidigen, sondern Europa müsse neu erarbeitet werden. Große Themen in Europa seien derzeit der drohende Austritt von Großbritannien, rechte Regierungen im Osten, Erstarkung von rechten Parteien wie die Front National, Griechenland. In der Flüchtlingsfrage tritt sie für Hotspots an den Außengrenzen, eine bessere Verteilung der Flüchtlinge innerhalb der EU und einen humanen Grenzschutz ein. Viele Themen ließen sich nur mit europäischer Zusammenarbeit lösen. Zornig ist sie darüber, dass es bisher nicht gelungen ist, das UN Flüchtlingswerk mit ausreichenden Mittel auszustatten, um z.B. die Flüchtlingslager in Jordanien besser versorgen zu können. Im Gegensatz zu der Ideologie des „Reinen“ und Vereinfachen von Organisationen wie dem IS oder der Partei von Marie le Pen wirbt Frau Brantner für die Vielfalt und dem Eingeständnis, dass die Dinge oft sehr komplex sind. Sie fordert gute Bildung für alle, nicht nur für Flüchtlinge und bezahlbaren Wohnraum für alle.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer für die Welt sieht Franziska Brantner in der Klimakonferenz in Paris, „wir können, wenn wir wollen!“
Zum Abschluss betonte sie: „Wir Grünen stehen für ein gutes, schönes, bewährtes Leben in Baden-Württemberg!“