Der Sommer geht zu Ende. Die Bäderdebatte bleibt.

Ein wunderbarer Sommer geht zu Ende. Dieses Jahr lagen die Temperaturen häufig über 30 Grad und in den Nächten kühlte es oft kaum ab. Viele Ilvesheimer*innen waren in Urlaub oder verbrachten die Tage in unserem Freibad. Schöne, große Becken, ein toller, alter Baumbestand und dazu ein Sprungturm. Das 50-m-Becken war häufig voll mit Schwimmern und Jugendlichen am Sprungturm. Der Gemeinderat hat jedoch beschlossen, dass dieses Bad der Vergangenheit angehören soll. Einen Schwimmerbereich soll es nur noch in einer Halle geben. Selbst wenn man die Fassade dieser Halle öffnen kann, ändert das nichts daran, dass solch ein Bad im Sommer niemanden reizt. Die Sprunganlage wird der Vergangenheit angehören. Die kann sich die Gemeinde aber noch weniger leisten, als das kombinierte Bad alleine. Es reicht nur für ein kleines Nichtschwimmerbecken draußen und ein Schwimmbecken in der Halle, das auch nicht groß sein wird. Wer solch ein Bad besuchen soll, ist unklar.

Dafür wird dieses Bad enorme Kosten verursachen. Über zehn Millionen Euro werden ausgegeben und Ilvesheim wird aufhören eine schuldenfreie Gemeinde zu sein. In kurzer Zeit wird das Guthaben vernichtet und Schulden in Millionenhöhe aufgebaut werden. All das will die Gemeinde umsetzen, ohne die Bürger*innen zu fragen. Selbst im Gemeinderat wurde nicht über die finanziellen Folgen für Ilvesheim gesprochen. Unsere Versuche dies zu thematisieren wurden nie aufgegriffen. Wo nach den enormen Ausgaben und laufenden Belastungen gespart wird, sagt noch keiner, der an dem Beschluss beteiligt war. Mutig ist das nicht und transparent auch nicht. Die Angriffe und teils offen falschen Behauptungen anderer Parteien über das Kombibad und seine Finanzierbarkeit sprechen eine deutliche Sprache. Wenn man sich einmal entschieden hat, darf keiner mehr zweifeln. Dabei gibt es Zweifler in den Fraktionen. Nach außen hat aber niemand den Mut dies zu sagen.

In einer offenen Debatte vor einem Bürgerentscheid würden viele Fragen dazu gestellt werden: Wie kann ein Kombibad wirklich aussehen und wäre es attraktiv? Es würde diskutiert werden, wie viel man für ein Bad bereit ist auszugeben. Eben diese Frage wurde bisher in keiner Zukunftswerkstatt diskutiert. Die Bürger*innen hätten eine klare Grundlage um eine eigene Entscheidung zu treffen. Ilvesheim könnte nur gewinnen.

 

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