Ilvesheim geht baden – wie?

Liebe Ilvesheimerinnen und Ilvesheimer,

 

der Sommer ist da!

Die Liegewiese ist voller Handtücher und im Becken plantschen Kinder, ein paar Sportliche schwimmen ihre Bahnen.

Seit 1951 hat die Gemeinde Ilvesheim ein Freibad, das von Mai bis September für Badebegeisterte geöffnet ist. Derzeit verfügt es über ein Nichtschwimmer-, ein 25m Schwimmer-becken und ein Babyplanschbecken, außerdem Sport- und Spielgeräte und eine große Wiese mit altem Baumbestand. Gerne wird das Ilvesheimer Bad auch von Auswärtigen besucht.

Diesen sommerlich-erfrischenden Spaß bezuschusst die Gemeinde jährlich mit knapp 300 000 €.

Die Auslastung des Hallenbads (Baujahr 1970) ist dagegen geringer. Gerne genutzt wird es allerdings wegen der guten Lage für Schulschwimmen und Schwimmkurse. Der Zuschuss der Gemeinde beträgt hier pro Jahr gut 500 000 €.

 

Doch der Schein trügt: beide Bäder sind immer wieder reparaturbedürftig. Sicher erinnern Sie sich an verzögerte Öffnungszeiten, unvorhergesehene Schließtage und sonstige technische Schwierig-keiten. Auch die reibungslose Aufsicht durch ausgebildetes Badepersonal stellt die Gemeinde immer wieder vor Herausforderungen.

Allerdings muss man sich nun eingestehen: Beide Bäder sind von Grund auf baufällig. Viele technische Gerätschaften sind überholt und bei Reparaturen sind Ersatzteile nicht mehr lieferbar. Auch die Vorschriften haben sich über die Jahre geändert, sodass nun feststeht:

Die Ilvesheimer Bäder wird es so bald nicht mehr geben.

 

Schon seit einiger Zeit beschäftigen sich der Gemeinderat und die Verwaltung mit diesem Thema. Klar ist bislang nur, dass sowohl das Frei- als auch das Hallenbad in den nächsten Jahren definitiv nicht mehr betriebsfähig sein werden. Auch der Standort steht fest: ein neues Bad – egal in welcher Form – wird am Schlossfeld gebaut werden.

Aus vielen Varianten haben sich nun folgende Optionen herauskristallisiert:

  • Das ganzjährige Kombibad: Schwimmen das ganze Jahr drinnen und draußen, mit großem Spaßfaktor. Allerdings natürlich auch ein großer Kostenfaktor: ca. 9,6 Mio € kostet allein die Anschaffung eines solchen Bades.

  • Das Hallenbad: Bestens geeignet zum Schwimmen lernen und für Sportler, leider aber ohne den sommerlichen Charme. Baukosten: ca. 7,6 Mio €

  • Das neue Freibad: fünfmonatiger Badespaß zum Preis von ca. 4,9 Mio €.

  • Auch die Frage „Braucht Ilvesheim als 9.000-Einwohner-Gemeinde in der Metropolregion ein eigenes Bad?“ muss an dieser Stelle erlaubt sein.

 

Momentan ‘schwimmt’ Ilvesheim in einem Vermögen von 14,7 Mio €. Von dieser Rücklage sind bislang für die nächsten Jahre über 4,0 Mio € für die Bezuschussung der Kinderbetreuung, ein kostengünstiger Schulumbau für 3,1 Mio € und 0,9 Mio € für die Sanierung des Festplatzes bereits beschlossen. Der Gemeinde Ilvesheim bleibt damit ein Kapital von 6,7 Mio €. Von diesem wird ein etwaiges Schwimmbad zu finanzieren sein – laufende Kosten und Reparaturen sind in den oben angeführten Schätzungen noch nicht eingerechnet.

 

Die Frage bleibt daher: Ilvesheim geht baden – Wie?

 

Klausurtagung des Gemeinderates

Am letzten Samstag traf sich der Gemeinderat nun um zu diskutieren, wie man in der Bäderfrage vorangehen will. Zu Beginn der Klausur wurde recht schnell Einigkeit erzielt, dass die laufenden Kosten eines neuen Bades nicht höher sein dürfen, als diejenigen für die beiden bestehenden Bäder. In diesem Rahmen wären ein Freibad oder ein Hallenbad möglich gewesen. Die Investitionskosten hätten allerdings bei einem Hallenbad zur Aufnahme von Schulden geführt.

 

Bei der Entscheidung spielten diese Überlegungen dann leider keine Rolle mehr. Mit breiter Mehrheit sprachen sich die Gemeinderäte für ein Kombibad aus. Diese Variante verursacht jährliche Kosten von 1,073 Mio. Euro und die Anschaffung schlägt mit fast 10 Mio. Euro zu Buche. Bereits in der nächsten Gemeinderatssitzung soll nun der Grundsatzbeschluss für die teuerste mögliche Badvariante fallen.

 

Wir Grüne wünschen uns, dass bei einer so wichtigen Entscheidung für die Gemeinde, die zu einer dauerhaften Verschuldung führen würde, die Bevölkerung abstimmen darf. Auf Postkarten informieren wir über die wichtigsten Daten zum Thema Bad. Schon jetzt haben wir zahlreiche Rückmeldungen mit sehr unterschiedlichen Aussagen. Es wird also auch in der Bevölkerung kontrovers diskutiert. Wir freuen uns natürlich auch über jede weitere zurückgesendete Karte.

 

Bitte schicken Sie die Postkarte, die Sie dieser Tage in Ihrem Briefkasten finden, an uns zurück oder werfen Sie sie an der eingetragenen Adresse ein. Auch über E-Mail können Sie uns kontaktieren: Helga Zühl-Scheffer scheffer-zuehl@gmx.de oder Michael Haug haugclan@arcor.de.

Gerne können Sie mit unseren Gemeinderäten und Vorstandsmitgliedern direkt ins Gespräch kommen z.B. am 18.07.2015 zwischen 14 und 17 Uhr auf unserem Familienfest im Mahrgrund.

Wir treffen uns ansonsten einmal im Monat dienstags im ‘Schiff Alexander’. (Termine siehe links)

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