Aus dem Gemeinderat

Bei der letzten Gemeinderatssitzung war eine umfangreiche Tagesordnung zu bewältigen. Schon der erste Punkt – das Projekt Alla Hopp – war bei uns Grünen im letzten Jahr, zumindest in einem Teilbereich, nicht unumstritten. Nun ging es um den Abschluss der Schenkungsvereinbarung zwischen der Dietmar Hopp Stiftung GmbH und der Gemeinde Ilvesheim. Wie wir schon mehrfach betont haben, sind wir prinzipiell für das Alla Hopp Projekt und freuen uns darüber, dass nun z.B. die von Jugendlichen schon lange gewünschte Skateranlage gebaut werden kann. Allerdings ergaben sich für uns bei der Durchsicht des Mustervertrages einige Fragen. Wie groß ist der Einfluss der Gemeinde bei der Planung und Umsetzung des Konzeptes? Wie soll die Bürgerbeteiligung und das ehrenamtliche Engagement

der Bevölkerung aussehen? Wie können die Folgekosten im Griff behalten werden? Da wir davon ausgehen können, dass unseren Bedenken bezüglich des Naturschutzes bei der Detailplanung und der Umsetzung des Konzeptes Rechnung getragen wird, haben wir dem Abschluss der Schenkungsvereinbarung zugestimmt. Die o.g. Bedenken wurden teilweise in den Beschluss mit aufgenommen.

Ein weiterer Punkt betraf die Verlängerung der Forschungsarbeit von Herrn Enzenauer zum Thema „Arisierung in Ilvesheim“. Wir finden es sehr wichtig, dass dieser Teil Ilvesheimer Geschichte und hier vor allem die Rolle der Gemeinde bei der Arisierung und der Wiedergutmachung aufgedeckt wird. Herr Enzenauer hat sich neben dieser wissenschaftlichen Tätigkeit auch umfänglich in die Arbeit der Ortschronik anlässlich des Gemeindejubiläums 2016 eingebracht. Wenn wir jetzt nochmals maximal 25 000 Euro für das Forschungsprojekt zur Verfügung stellen, erwarten wir, dass der Bereich Drittes Reich und seine Folgen für die Gemeinde einen deutlichen Platz in der Chronik erhält. Außerdem möchten wir wieder einmal unsere Forderung wiederholen, Stolpersteine in Ilvesheim zur Erinnerung an die letzten jüdischen Ilvesheimer Bürgerinnen und Bürger zu errichten.

Leistungsfähige Breitbandnetze sind heute in gewerblichen wie auch im privaten Bereiche Standortvorteile, die in Zukunft noch wichtiger werden. Deshalb wird der Ausbau von der Grün-roten Landesregierung gefördert und war das Thema auch auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung. Hier ging es um den Beitritt der Gemeinde zum Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar. Glasfasernetzausbau (FTTB), Vectoring, G.fast, Internetverbindung über Satellit sind alles Möglichkeiten, den Internetausbau voran zu treiben. Die damit verbundenen Vor- und Nachteile, die rechtlichen Bedingungen, die technischen Voraussetzungen sind für Gemeinderätinnen und Gemeinderäte als Laien nur schwer erkennbar. Wir verbinden von daher den Beitritt zum Zweckverband mit der Erwartung, entsprechendes Know-how und eine umfangreiche Beratung auf dem komplexen Gebiet Breitband zu bekommen. Bei der Umsetzung entsprechender Maßnahmen auf Ilvesheimer Gebiet müssen unbedingt Fördermittel des Landes (Breitbandinitiative II) beantragt und zur weiteren Kostensenkung andere Baumaßnahmen im Straßen- oder Gehwegbereich bei der Kabelverlegung genutzt werden.

Im letzten Punkt der öffentlichen Sitzung fragten wir an, wie sich die Situation von Flüchtlingen in Ilvesheim gestaltet. Bisher sind 9 Personen in der Gemeinde unter gekommen. Nach Auskunft von Bürgermeister Metz wurde die Wohnung Am Freibad hergerichtet, da noch 3 Flüchtlinge in diesem Jahr in Ilvesheim erwartet werden. Weitere Unterbringungsmöglichkeiten sieht er nicht. In Ilvesheim gäbe es keine leer stehenden Altenheime, Gasthäuser, Kasernen oder ähnliches, wie in manchen anderen Gemeinden. Einige Gemeindehäuser wurden in den letzten Jahren verkauft, so dass die Gemeinde auch für in Not geratene Ilvesheimer Familien nur noch wenige Wohnungen zur Verfügung hätte.

 

Machen Sie mit! Wir würden uns freuen, wenn Neue oder neu zugezogene Bürgerinnen und Bürger bei den Zukunftswerkstätten mitarbeiten würden und natürlich auch, dass die ehemaligen wieder das Interesse und die Zeit für die Mitarbeit aufbringen können. Bürgerbeteiligung ist für uns ein wichtiges Instrument zur Gestaltung des Gemeindelebens. Sie können sich über die Gemeindehomepage anmelden www.ilvesheim.de.

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