Veranstaltung: Gesundheitsprobleme im Alter

Am 21. Februar 2014 luden wir zu einer Veranstaltung zum Thema „Gesundheitsprobleme im Alter” in den Gemeindesaal der Evangelischen Kirche ein. Zahlreiche Gäste verfolgten mit großem Interesse den interessanten und aufschlussreichen Vortrag über das Altern, Probleme mit Medikamenten, Stürzen und Demenz von Dr. Heinrich Burkhardt, Klinikdirektor der IV. Medizinischen Klinik und Geriatrie der Universitätsmedizin Mannheim. Darüberhinaus wurde über Angebote für Senioren in der Gemeinde Ilvesheim informiert.

Während Menschen mit 65 Jahren bereits als älter gelten, treten altersbedingte, medizinische Probleme häufig erst ab 80 Jahren auf. Auch in hohem Alter gibt es neben gebrechlichen noch sehraktive und vitale Menschen. Die Medizin richtet sich bei alten Patienten oft anders aus. Das Schmerzerleben ist andersartig, die Behandlung ist risikoreicher, und häufig werden zahlreiche Medikamente zur Behandlung benötigt.

Mit der Zeit nimmt die Zahl chronischer Erkrankungen oft zu. Viele Menschen haben sogar mehrere chronische Erkrankungen. Herz- Kreislauferkrankungen, Schmerzen, Diabetes und Schlafstörungen können eine schwer zu behandelnde Kombination ergeben. Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten sind so oft unüberschaubar. Eine gute ärztliche Beratung ist hier von überragender Bedeutung. Stürze haben im hohen Alter oft drastischere Folgen als bei Jüngeren. Nachlassende Muskelkraft und Angst vor dem Sturz machen zusätzlich unsicher.

Auch psychische Erkrankungen wie Depression oder Demenz spielen bei alten Menschen eine bedeutende Rolle. Die Demenz zeigt meist erst zwischen 70 und 80 Jahren ihre Symptome. Durch regelmäßige Bewegung und kognitives Training kann der Ausbruch der Krankheit allerdings verzögert werden. Ebenso muss eine Behandlung von Tumoren am Gesamtzustand der Patienten orientiert werden.

Bei allen Formen von Erkrankungen spielt die Vorbeugung und Vorbereitung eine entscheidende Rolle. Wer seine Risiken benennen kann, ist in der Lage vom Wohnraum bis zur Vorsorge zu planen und sich und die Menschen, die ihm wichtig sind, vorzubereiten. In Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen ist es möglich festzulegen, wer Entscheidungen für einen treffen soll und welche Behandlungen vorgenommen werden sollen, bzw. welche man nicht möchte.

Allerdings gibt es auch viele Beispiele, die zeigen, dass das Altern auch ein schöner Lebensabschnitt sein kann: Wer Sport treibt und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnimmt, bleibt länger gesund und hat oft weniger Beschwerden.

Gerade zum letzten Teil des Vortrags, der Vorbeugung und Versorgungsplanung, gab es zahlreiche Fragen. Unsere Gemeinderätin Helga Zühl-Scheffer wies die Besucherinnen und Besucher auf die Möglichkeiten der Beratung in Ilvesheim hin. Zum einen gäbe es vor Ort das Seniorenbüro im Rathaus mit der Sozialarbeiterin Frau Hofer-Eberle, zum anderen halte die IAV-Stelle regelmäßig Sprechstunden in Ilvesheim ab. Dort gäbe es auch Formulare für die Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht. Auch der Pflegestützpunkt der Pflegekassen in Weinheim käme prinzipiell als Anlaufstelle in Frage. Herr Dr. Burkhardt, der selbst wohnhaft in Ilvesheim ist, hatte sich im Vorfeld auf den Vortrag über Sportangebote für Senioren informiert. Bisher gibt es Kurse z.B. in Tai Chi, die gerade für Ältere sehr gut geeignet seien, in der Gemeinde nicht. Die SpVgg könne sich aber prinzipiell ein entsprechendes Angebot vorstellen, wenn die Nachfrage da sei, so Dr. Burkhardt. Auch die VHS könnte sicher dafür gewonnen werden, bei Bedarf einen Kurs für Seniorensport anzubieten.

Mit einem Dank an den Referenten, das Publikum und auch an die Evangelische Kirchengemeinde als Hausherrin beendete Frau Zühl-Scheffer die Veranstaltung und bot noch einen Fahrdienst nach Hause an, der von einigen Besucherinnen gerne angenommen wurde.

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