Eine Frage des Prinzips

In der letzten Woche nahmen die Freien Wähler erstmals Stellung zum Thema Wasserversorgung, nachdem wir als grüne Fraktion seit Dezember letzten Jahres bereits mehrfach berichteten.

Neben den gewohnten Seitenhieben gegenüber der grünen Fraktion kann dem aufmerksamen Leser nicht mehr verborgen bleiben, dass die FWV durchaus bereit zu sein scheint, einer Konzessionierung der Wasserversorgung und einem Verkauf unseres Wassernetztes zuzustimmen.

Die hierfür im Artikel gelisteten Gründe lassen sich verkürzt so zusammenfassen.

Das Wassernetz ist marode, das Wasser ist teuer und die Verwaltung schreibt nur noch Rechnungen und hat ansonsten mit der Wasserversorgung nichts zu tun. Ja, sogar die Wasseruhren lesen die Bürger selbst ab.

Hierzu stellen sich doch einige Fragen:

Wieso ist unser Wassernetz eigentlich so marode?

Der Befund hoher Wasserverluste ist sicher nicht neu. Wurde möglicherweise in die Instandhaltung unseres Netzes in den letzten Jahren und Jahrzehnten schlicht zu wenig Geld investiert?

Warum kostet Wasser in den umliegenden Gemeinden so deutlich weniger, obwohl die dortige Wasserversorgung im wesentlichen kommunal bzw. in Verbandstrukturen organisiert ist?

Hat Ilvesheim auf Kosten der Bürger/innen mit der MVV schlicht schlecht verhandelt?

Man muss es nochmals klar und deutlich sagen:

Wir als Gemeinde müssen ausschließlich kostendeckend arbeiten. Wir müssen mit Wasser keine Gewinne erzielen.

Bei Konzernen ist dies definitiv nicht der Fall. Konzerne, insb. Aktiengesellschaften sind verpflichtet, Gewinne zu machen.

Dies klar zu formuliere, hat nichts damit zu tun, Ängste bei der Bevölkerung zu schüren, sondern dient ausschließlich dazu, möglichst transparent und rechtzeitig, drohende Entwicklungen aufzuzeigen und die Bürger/innen hierüber zu informieren. Eine intensive öffentliche Diskussion ist auch im Sinne einer Bürgerbeteiligung und damit von großer Bedeutung.

Es geht um die Versorgung der Ilvesheimer Bürger mit Wasser und damit geht es uns alle an.

Einen Verkauf unseres Wassernetzes, um bestehende Probleme vermeintlich zu beseitigen, ist aus unserer Sicht ein grundsätzlich falscher Weg.

Für uns als grüne Fraktion ist es daher eine Frage des Prinzips und somit feste Überzeugung, dass die Wasserversorgung eine originäre kommunale Aufgabe ist und ausschließlich den Bürgerinnen und Bürgern und nicht den Gewinninteressen von Konzernen dienen sollte.