Kandidaten-Interview Listenplatz 1

Sarah Nick-Toma (49), Assistenz Sicherheits­fach­kraft, Listen­platz 1

Kade Horlacher: Liebe Sarah, rückblickende Erfahrung hast du nach 8 Jahren Gemeinderat genügend. Aber was siehst du, wenn du auf das Ilvesheim in naher Zukunft blickst?

Sarah Nick-Toma: Ich sehe viel Solar und Fassadenbegrünung, eine verkehrsberuhigte Schloß­straße mit Verweil­plätzen, einen Radschnellweg, wodurch auch die Feudenheimer Straße deutlich umgestaltet und aufgewertet ist. Und ich sehe euch und Sie wie immer auf der Kerwe. Auf der Schloßstraße. 

KH: Die Schloßstraße ist ein gutes Stichwort. Durch den Neubau der Brücke Ladenburg-Neckarhausen entsteht dort ein enormer Gestaltungsspielraum. Welche Ideen hast du hierzu?

SNT: Ich wünsche mir eine deutlich offenere und grünere Gestaltung, den Parkplatz am Chécy-Platz könnte man begrünen und mit dem Chécy-Patz zu einer echten Dorfmitte ausbauen. Zudem braucht es einen durchgehenden Radweg und Parkmöglichkeiten für Fahrräder.

KH: Ilvesheim ist schon jetzt die am dichtesten bebaute Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis. Dennoch ist auch in Ilvesheim bezahlbarer Wohnraum knapp. Wie sollte das deiner Meinung nach angegangen werden? 

SNT: Bevor neu gebaut wird und noch mehr freie Fläche verloren geht, sollten wir zuerst vernünftig nachverdichten. Dazu müssen Leerstände erfasst werden. Zudem ist es sinnvoller, höher zu bauen, denn das schafft mehr Wohnraum bei gleichem Flächenbedarf. Und das geht auch in Hübsch. Und Grün. Ich hätte dazu unzählige Beispiele auf Lager. Es geht viel, wenn man denn will.

KH: Kannst du uns hier ein paar Beispiele geben? 

SNT: Es gibt viele Möglichkeiten, Neubauten grün zu gestalten. Dabei denke ich an Fassaden- und Dachbegrünungen, an das großzügige Pflanzen von Bäumen, an eine naturnahe Gestaltung öffentlicher Flächen. Das alles lässt sich übrigens auch auf Bestandsbauten anwenden. Es braucht dafür eine Mischung aus privatem Engagement und öffentlichem Vorbild. So nach dem Motto: Alles ein bisschen weniger ordentlich getrimmt, dafür summend und brummend.

KH: Trotz der dichten Bebauung hat Ilvesheim bereits jetzt wunderschöne Naturräume. Als Inselgemeinde ist Ilvesheim z. B. von Wasser umgeben. Siehst du Möglichkeiten, den Neckar als Nah­erholungs­gebiet zugänglich zu machen?

SNT: Natürlich. Die geplante Umgestaltung von Land und Bund ist eine Riesenchance, wenn sie denn in die Pötte kommt. Aber ich sehe auch Möglichkeiten durch Führungen, wie bspw. in Chécy. Nicht nur Schüler:innen, alle Bürger:innen sollten die Möglichkeit haben, das Naturschutzgebiet kontrolliert kennenzulernen. Man schützt nur, was man liebt. Man liebt nur, was man kennt. Es braucht ein konstruktives Abwägen von Naturschutz einerseits und dem Interesse nach naturnahen Erholungsplätzen andererseits. Da habe ich unter anderem in Lettland sehr pragmatische Ansätze gesehen.

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