Wärme, Kombibad und Mikrolandwirtschaft

In der letzten Woche fand wieder eine Sitzung des Gemeinderates statt. Die Themen auf der Tagesordnung waren sehr interessant, denn es ging von der kommunalen Wärmeplanung über die Mikrolandwirtschaft bis zum Kombibad über eine ganze Reihe von Feldern.

Die grüngeführte Landesregierung bietet Kommunen von unserer Größe an sich an den förderfähigen Kosten der Wärmeplanung mit 80% zu beteiligen. Gerade nach dem schwachen Ergebnis der Klimaverhandlungen in Ägypten ist es wichtig hier in der Kommune Schritte zu gehen, um schneller klimaneutral zu werden. Die Ilvesheimer Grüne Fraktion dankt dem Land Baden-Württemberg, das hier sehr großzügig fördert. Selbstverständlich haben wir dafür gestimmt diese Förderung zu nutzen. In einer Gemeinde, die in anderen Feldern sehr wenig tut, ist eine Wärmeplanung, insbesondere in Zusammenarbeit mit anderen wie Schriesheim oder Heddesheim, sehr wichtig. Wir wünschen uns, dass der Bürgermeister nun auch den grünen Antrag umsetzt eine Ladeinfrastruktur für Ilvesheim zu planen. Diesen Antrag hat der Gemeinderat vor über zwei Jahren beschlossen. Klimaschutz sollte man nicht nur umsetzen, wenn das Land 80% der Kosten trägt.

Die SPD hat im Rat den Antrag gestellt Mikrolandwirtschaft möglich zu machen. Die Gemeinde soll ein Grundstück zur Verfügung stellen und ein Betreiber soll den organisatorischen Rahmen setzen. Im Grundsatz war sich der Rat schnell einig. Wie bei vielen Themen liegen die offenen Fragen im Detail. Wo soll das Grundstück für die Mikrolandwirtschaft liegen? Nimmt man dafür Ackerfläche? Was braucht es an Anschubfinanzierung? Mit diesen Fragen wird sich der Rat weiter beschäftigen und sie sicher auch lösen. Wichtig für uns Grüne ist, dass keine ökologisch besonders wertvollen Böden genutzt werden. Wir und die Freien Wähler haben hier auch bereits mögliche Flächen genannt.

Gestritten wurde bei der Frage, ob weiteres Geld für das Kombibad ausgegeben werden soll. Die CDU Fraktion hat den Bürgermeister bereits Wochen vor der Sitzung gebeten aktuelle Zahlen zum Bad vorzulegen. Durch die mit dem Krieg gegen die Ukraine angefeuerte Inflation sind vor allem Baupreise massiv gestiegen. Was würde der Bau heute kosten? Mit welcher Bauzeit wäre zu rechnen? Wie hoch wäre das prognostizierte Betriebskostendefizit? Wieviel müsste Ilvesheim finanzieren und wie hoch wären die Kosten der Finanzierung? Keine dieser Fragen wurden in der Sitzung beantwortet. Schon vor dem Krieg waren wir von der Machbarkeit nicht überzeugt und plädieren für ein Freibad an der Stelle, an der traditionell immer das Ilvesheimer Freibad stand. Neues Geld für das Kombibad fand daher nicht unsere Zustimmung. Die beantragten Mittel für das Projekt sollen zwar die geplante Energieversorgung von Gas auf alternative Quellen umplanen, dennoch sind wir der Auffassung, dass man für einen solchen Beschluss Informationen zu den Gesamtkosten des Projektes braucht.

Ein weiteres Thema war die Schulferienbetreuung. Immer weniger Familien nehmen dieses Angebot der Gemeinde wahr. Die Kosten pro Betreuungsplatz steigen damit enorm, so dass die Preise leider steigen. Wir Grünen wollen das Angebot auf jeden Fall aufrecht erhalten und haben gebeten, wenn die Nachfrage so niedrig bleibt, die Zusammenarbeit mit anderen Kommunen zu prüfen. Eltern, die deutlich weniger Urlaub haben, als ihre Kinder Ferien, brauchen ein Angebot der Gemeinde.

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