Antrag: Stolpersteine in Ilvesheim

es ist erst wenige Tage her, da hat ein Terroranschlag die Republik erschüttert. Am 09. Oktober versuchte in Halle ein 29 Jahre alter Mann einen Massenmord an Juden zu begehen. Mit Waffengewalt versuchte er in eine Synagoge im Paulusviertel von Halle einzudringen. Es gelang ihm glücklicherweise nicht. Dennoch erschoss er eine Passantin und den Gast eines Döner-Imbisses. Zwei weitere Personen verletzte er auf der Flucht.

Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach den Angehörigen ihr Beileid aus und die Antisemitismusbeauftragten von Bund und Ländern stellten in einer gemeinsamen Erklärung heraus, dass es jetzt darum gehen müsse, „als Gesellschaft zusammenzustehen, zerstörerischen Tendenzen entgegenzutreten, und zu zeigen: Das Judentum gehört zu uns, das war ein Angriff auf uns alle“.

Wir Grünen haben daher einen neuen Antrag gestellt, um Stolpersteine in Ilvesheim zu verlegen. Schon bis zur Deportation nach Gurs am 22. Oktober 1940 gehörten Juden zu uns und wir wollen an jeden einzelnen erinnern. Sie wurden Schritt für Schritt ausgegrenzt, isoliert und schließlich ermordet. Gerade heute ist es wichtig ein neues Zeichen zu setzen.

In Mannheim, in Ladenburg und in unzähligen Städten und Gemeinden liegen Stolpersteine bereits. Jede*r versteht ihr Bedeutung ohne eine weitere Erklärung. So sind Stolpersteine ein Denkmal, dass keine Erläuterungstafel benötigt und sie liegen verteilt im Ort. Es ist Zeit, dass auch Ilvesheim seinen Platz unter diesen Gemeinden mit Stolpersteinen findet. Wir hoffen auf eine möglichst breite Unterstützung im Rat für unseren Antrag. Ilvesheim gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus seit Jahren am Tag der Deportation oder am 09. November und das ist gut so. Ich wäre froh in einer Gemeinde zu leben, die nach Halle mit Stolpersteinen ein weiteres Zeichen setzt.

/Michael Haug  

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