Interkommunale Biotopverbundplanung 2. Dezember 20242. Dezember 2024 In der letzten Gemeinderatssitzung wurde die Interkommunale Biotopverbundplanung vorgestellt, die der Nachbarschaftsverband für sein Verbandsgebiet erstellen lässt. Zum gleichen Thema gab es vor kurzem eine öffentliche Informationsveranstaltung im Feuerwehrgerätehaus, an dem auch wir Grüne anwesend waren. Das Land Baden-Württemberg hat sich zum Ziel gesetzt, einen funktionalen landesweiten Biotopverbund im Land zu schaffen. Ziel der Planung ist es, ein großräumiges und durchgängiges Konzept für die Sicherung und Entwicklung der biologischen Vielfalt zu schaffen und in die Umsetzung zu bringen. Biotope und andere Schutzgebiete bilden wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Werden diese Lebensräume untereinander vernetzt, entsteht ein Biotopverbund. Dieser Biotopverbund ist wichtig, damit Arten zwischen den verschiedenen Lebensräumen wandern können und ein genetischer Austausch gewährleistet ist. (§ 21 Abs. 1 BNatSchG).Untersucht werden nur Offenlandbereiche, eventuell Waldränder, aber keine Wälder. Auch der Neckar bleibt außen vor, dieser sei schon gut beplant. Die verschiedenen Referentinnen und Referenten vom Nachbarschaftsverband, dem Landschaftserhaltungsverband Rhein-Neckar e.V. und der beauftragten Firma Bioplan führten aus, wie wichtig Artenvielfalt und Biodiversität sind und welcher ökologischer Mehrwert für Natur und Mensch von einem großflächigen Biotopverbund zu erwarten ist. So sind bereits 40% der Streuobstwiesen verschwunden und 40% der Arten durch Klimawandel und Landschaftsveränderungen gefährdet. Einzelne Populationen und Lebensräume bestimmter Arten müssten erhalten, verbunden und aufgewertet werden. Dazu bedarf es Absprachen mit Betroffenen wie Landwirten und Gemeinden. Schon jetzt gibt es Zuschüsse und hohe Förderungen aus verschiedenen Töpfen z.B. für Altgrasstreifen, extensive Grünlandnutzung, Brachebegrünung mit mehrjährigen Blühmischungen, Beweidung von Streuobstwiesen usw. In einem aufwändigen Verfahren werden Grundlagen ermittelt, ausgewertet und Maßnahmenkonzepte erstellt. Welche Art (Tier, Pflanze) ist in welchem Gebiet vorhanden? Was braucht diese Art? Wo können Trittsteine, Pufferzonen oder Wanderkorridore entstehen? Wie kann erreicht werden, dass empfohlene Maßnahmen auch umgesetzt werden? Insgesamt soll der Prozess bis 2027 dauern und als Abschluss sollen alle Teilpläne und die von Mannheim und Heidelberg in ein Gesamtkonzept zusammen geführt werden. So wichtig das Vorhaben ist, so verwundert uns doch die Länge des Verfahrens und dass es am Ende keine Verpflichtung zur Verwirklichung der vorgeschlagenen Schritte gibt. Wir hoffen, dass der lange Prozess wirklich zu einer Verbesserung für Tiere und Pflanzen auch hier in Ilvesheim führt.